ARD History

April 1945: In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs hält ein Zug mit 2.500 jüdischen Häftlingen nahe Farsleben an. Die SS hatte sie aus Bergen-Belsen verschleppt – als Geiseln für einen Gefangenenaustausch, der nie stattfinden wird. Entkräftet, ausgehungert, dem Tod nahe warten die Insassen auf ihr Schicksal. Dann, am 13. April, rollen amerikanische Panzer heran. Die Befreiung beginnt.

Ein US-Offizier dokumentiert den Moment in bewegenden Fotos – lange Zeit die einzigen Bilder dieser Rettung. Erst vor wenigen Jahren tauchte ein verschollen geglaubter Film auf: Szenen, in denen Menschen ungläubig in die Kamera blicken, mit letzter Kraft überlebt haben. Doch viele sterben noch in den folgenden Tagen an Typhus und Erschöpfung.

Nach Kriegsende verschwinden Spuren der Geschichte: Der Friedhof der Opfer wird zum sowjetischen Sportplatz, die Erinnerung droht zu verblassen. Doch Historiker und Historikerinnen, Filmschaffende und Angehörige kämpfen darum, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Ihre Stimmen, ihre Recherchen und das neu entdeckte Filmmaterial erzählen nun eine Geschichte, die nicht vergessen werden darf.